SELTENLAND

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Philipp Wewerka und Gäste
mit Ulrike Damm, Karita Guzik, Igor Levit und Stefan Ringelschwandtner


Ausstellung
Zum 60. Geburtstag von Philipp Wewerka präsentiert das Forum Gestaltung Magdeburg vom 10. Oktober 2025 bis 8. Februar 2026 die Ausstellung SELTENLAND – Philipp Wewerka und Gäste.
Gezeigt wird erstmals eine umfassende Auswahl aus dem zeichnerischen
Werk des Künstlers, der aus einer bedeutenden Künstlerfamilie stammt und als Autist eine ganz eigene Bildsprache entwickelt hat.
Ergänzt wird die Ausstellung durch zeitgenössische Beiträge aus Literatur,
Musik und Film.

Die Gäste:
Ulrike Damm, Schriftstellerin und Künstlerin, schafft mit einer
raumgreifenden Textinstallation eine visuelle Umsetzung ihres Romans
Die Poesie des Buchhalters (Drava, 2025).

Stefan Ringelschwandtner zeigt mit dem Film Sunday Gaze eine
berührende Schule des Hinsehens – Gesichter, die sich verwandeln,
bis sie zu Spiegeln werden.

Karita Guzik, deren Lyrik der Ausstellung den Titel gab, ist mit
Gedichten vertreten, die in eine Sprache führen, die fasziniert, gerade
wenn sie sich entzieht.

Igor Levit, ergänzt die Ausstellung mit einer Videoinstallation:
vexations, eine elfminütige Interpretation von Erik Saties radikal
repetitiver Komposition, trifft auf monothematische Arbeiten
Wewerkas und Ulrike Damms.


KuratorInnen: Peter Paul Kubitz, Isabelle Saliger

Fotos: Holger Biermann, 2025

IN TRANSITION – from Performance to Exhibition

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Gruppenausstellung im vbk (Verein Berliner Künstler)
KuratorInnen: Corinna Rosteck, Simone Kornfeld, Yuki Ikutani

Silvia Bener · Iris de Boor · Christoph Damm · Ulrike Damm · David Dibiah ·
Norma Drimmer · Alex Dürr · Anja Eichler · Ute Faber · Merit Fakler · Ilka Forst · Michael Heyers · Yukihiro Ikutani · Michael Koch · Simone Kornfeld · Maria Korporal · Sebastian Kusenberg · Elisabeth Masé · anna.laclaque · Marianne Mettler ·
Elitza Nanova · Elke Postler · Birgit Ramsauer · Jens Reulecke · Corinna Rosteck · Peter Schlangenbader · Robert Schmidt-Matt · SOOKI · Andrea Streit · Susanne Weber-Lehrfeld · Angela Zumpe

PREVIEW

PREVIEW, FILM SCREENING
Freitag, 3. 10. 2025, 17 Uhr

Zum Ausstellungsprojekt IN TRANSITION – from performance to exhibition
Dieses innovative Ausstellungsprojekt versteht sich als Labor für ein lebendiges
Zusammenspiel der Künste. Malerei, Action Painting, Zeichnung, Skulptur, Video, Tanz, Live-Performance, Fotografie und Augmented Reality. Diese bilden Schnittstellen im Fokus künstlerischer Ausdrucksformen: Wann bleibt eine Aufzeichnung nur eine Dokumentation einer Darbietung und wann entwickelt diese eine autonome künstlerische Sprache?Wie werden Zugehörigkeiten sichtbar gestaltet, reflektiert und transformiert? Wie lässt sich Bewegung und Tanz in seiner Flüchtigkeit ausstellen?   Wie können Performance und Bildende Kunst – seit Jahrzehnten in ständiger  Überschneidung und Ergänzung – dargestellt, sichtbar und erfahrbar werden ?  Mit Performances, Aktionen und Happenings von 35 internationalen Künstlerinnenvereint das Programm zeitbasierte Praktiken, Bildende Kunst und Medienkunst auf überraschende und inspirierende Weise. Besucherinnen sind eingeladen, Momente des Übergangs, der Transformation und deer Perspektivwechsel zu erleben – eine Verschmelzung von  Live-Act und Ausstellung. Bildnerische Werke und körperliche Aktionen treten miteinander in Resonanz, eröffnen Dialoge im Raum und verwandeln die Ausstellung in ein durchlässiges Geflecht aus Bild, Bewegung und Präsenz – dort, wo Kunst und Performance koexistieren und Erfahrungen von Identität und Gemeinschaft sowohl künstlerisch als auch gesellschaftlich erfahrbar werden.

Fotos: Holger Biermann, 2025


LIVE PERFORMANCES
Samstags, 4./11./18. /25. 10. 2025, ab 18 Uhr

ONLINE LECTURE SERIES
Mittwochs, 8. /15./22. 10. 2025, 19 –21 Uhr

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OPENING UND LIVE PERFORMANCES
Samstag, 4. 10. 2025, 17–22 Uhr

Von der Unmöglichkeit, das Richtige zu tun
Schreibperformance, Ulrike Damm

Bei ihrer Performance in der Galerie des VBK schreibt die Schriftstellerin und Künstlerin Ulrike Damm an zwei Tagen einen eigenen Text per Hand auf Seidenpapier.Der Text wird zum Bild und verwandelt sich in eine skulpturale Installation, bei der ein raumgreifendes Gefüge aus Sprache, Bewegung und Zeit entsteht.

Fotos: Holger Biermann, 2025

sechs mal grenzspiel

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Gruppenausstellung im vbk (Verein Berliner Künstler)
Die neuen Mitglieder stellen sich vor: Bernadette Arnaud, Axel Bunt, Ulrike Damm, Saskia Glückauf, anna.laclaque.

Bei der Eröffnung von sechs mal grenzspiel am 15.8.2025. Foto: Holger Biermann, Berlin
… auch wenn es Unsinn ist, 75-teilige Serie, Schreibmachine, Tinte je 13 x 19 cm 
Das Buch Es will alles gut durchdacht sein, erschienen in der edition frölich, 2024, zeigt die komplette Bildserie.

Neuerscheinung

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Die Poesie des Buchhalters
Roman

12,5 x 20,5 cm, 296 Seiten, Hardcover, Fadenheftung, Leseband
ISBN 978-3-99138-101-3

DRAVA Verlag, Klagenfurt

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Es will alles gut durchdacht sein, auch wenn es Unsinn ist.

 »Die Poesie des Buchhalters« ist ein Roman über Sinnsuche und Lebensglück. 

Es ist keine große Sache, zu der sich der Buchhalter Justus Kratz hat hinreißen lassen, eher eine lässliche Sünde. Die allerdings bringt sein Leben gründlich ins Wanken, und es rollt die eine wesentlichste aller Fragen auf ihn zu:
Wie macht man es richtig im Leben?
Aber auch: Kann man erlernten Zwängen entkommen?
Und wenn ja: um welchen Preis? 

Dass Neugier eine Krankheit sein kann, wusste er nicht. 

Schon der erste Satz des Romans versetzt uns, die wir lesen, in ein
skurril-absurdes Universum. 

Angefacht durch seine Verfehlung, beginnt der Mann an seinem Dasein zu zweifeln. Wir erleben, wie sich das durchgeplante Tagesgeschehen des Buchhalters in eine Groteske, und das lang gepflegte Pflichtbewusstsein in unbeherrschbare Impulse und kühne Mutmaßungen verwandeln. 

> Poetisch, grotesk, brillant – Ulrike Damm ist eine Ausnahmeerscheinung in der deutschen Literaturlandschaft! 
Joachim Scholl, Journalist und Literaturkritiker 

> Ulrike Damm: Das ist fabelhafte Erlebnisliteratur für alle Sinne. Ich persönlich finde bomfortionös noch besser als fabelhaft. Aber das ist Geschmacksache. 
Andreas Pflüger, Drehbuchautor und Schriftsteller 

Neuerscheinung > Erzählung/Künstlerbuch

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Es will alles gut durchdacht sein …

13 x 19 cm, 88 Seiten, Abbildungen, Hardcover, Fadenheftung, Leseband
ISBN 978-3-911192-06-2

www.editionfroelich.de

Der Buchhalter Justus hat einen Umschlag geöffnet. Er war nicht für ihn bestimmt. Jetzt plagt ihn sein Gewissen und der Brief bleibt wochenlang unter der Matratze. Als Justus ihn schließlich liest, wird sein Leben anders, das alte verschwindet. Dieser Wandel kommt Justus durchaus gelegen. Es ist der Gegenentwurf zu seinem bisher schwunglosen Leben. Justus ist verwirrt. Er weiß nicht was kommt und sucht nach neuen Gewissheiten, gibt sich fragend und hoffnungsfroh dem Wandel hin.

Ulrike Damm verfasst Texte, dann schreibt sie sie ein zweites Mal, und es entsteht etwas Neues. In einer visuellen Übersetzung zeichnet sie – im doppelten Wortsinn – den Text nach. Auch diesen Text hat die Schriftstellerin Ulrike Damm ein zweites Mal geschrieben. Justus’ grotesker Sinnsuche folgen typografische Mittel und künstlerische Entscheidungen, die aus einer sicher geglaubten Ordnung – genannt Leben – einen herrlich absurd gestalteten Text und dieses besondere Buch machen.

Die Schriftstellerin und Künstlerin Ulrike Damm studierte Visuelle Kommunikation in Mainz. Seit 1984 arbeitet sie als selbstständige Designerin. Ihre erste Erzählung Ich bin nicht müde, ich bin verrückt und den Roman Musik stört beim Tanzen veröffentlichte Ulrike Damm 2019 in dem Doppelband unpublished. 2021 erschien als ihr drittes belletristisches Werk der Roman Kulp und warum er zum Fall wurde. Der Kunstband Zwei Wahrheiten des Schreibens erschien 2023 in der edition frölich. Ulrike Damm lebt, lehrt und arbeitet in Berlin.

Ausstellung

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… auch wenn es Unsinn ist

Ulrike Damm – Textinstallation

Die begehbare Schriftinstallation in der Ausstellung macht Leserin und Leser zu Betrachtern und Entdeckerinnen. Zu erforschen: ein Text und seine Entstehung. Das dies – wie alle Forschung – Herausforderung und Vergnügen zugleich ist, liegt daran, dass Ulrike Damm ihre Texte immer
zweimal schreibt: am Rechner und später auf Papier.
Damit entstehen neben ihren Büchern Schriftbilder, als visuelle Psychogramme ihrer Romanfiguren und absurd erfrischende Text-Bildräume.
Ulrike Damm verknüpft so kongenial ihre beiden Leben als Schriftstellerin und Künstlerin. Denn ihre Texte wollen nicht nur gelesen werden! Auch gesehen: in diesem Fall über 22.000 Karteikarten.

Eine Ausstellung des Literaturhauses Leipzig e. V. 
Haus des Buches 
Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig 
Vom 4. September bis 25. Oktober 2024 
Montag bis Donnerstag 9 bis 17 Uhr 
Freitag 9 bis 15 Uhr und zu den Veranstaltungen, Eintritt frei 

www.Literaturhaus Leipzig

Neuerscheinung > Buch

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Zwei Wahrheiten des Schreibens

Hardcover, Fadenheftung, 17 x 23 cm, 192 Seiten, 130 Abbildungen, 28,– Euro, ISBN 978-3-9824450-5-2

www.editionfroelich.de

Wir setzen Buchstaben nebeneinander aufs Papier, sammeln unsere Gedanken, versuchen zu verstehen, was mit uns geschieht, sortieren, ordnen, werten. Um uns unsrer selbst zu versichern, ringen wir nach Worten und deren Bedeutungen, formulieren Texte. Man nennt es Schreiben. Damit versuchen wir, dem Chaos des Lebens auf die Schliche zu kommen. Das ist die eine Wahrheit. 

Die andere ist, dass die Sprache unsere Gefühle noch lange nicht gefügig macht. Darum gilt es, die Ordnung der Texte zu durchbrechen und ihnen das Chaos zurückzugeben. Die Künstlerin und Schriftstellerin Ulrike Damm durchdringt ihre Texte ein zweites Mal, indem sie sie aus den Buchseiten heraustreten lässt und mit handgeschriebenen, raumgreifenden Zeichnungen neue Bildwahrheiten schafft. Edgar Kulp, Held ihres Romans Kulp und warum er zum Fall wurde, erblindet mit Mitte vierzig durch einen Autounfall. Dass er sich damit nicht abfinden kann, ist vorstellbar, entsprechend entfesselt sind die visuellen Übersetzungen seiner Verzweiflung. 

Mit der Verbindung zwischen verfassten und visuell gestalteten Texten gelingt es Ulrike Damm, zwei Wahrheiten ein und derselben Geschichte zu erzählen, die in diesem Buch ihren prachtvollen Ort finden. 

Sich blind schreiben

Wie sehr ich es hasste, mein Gesicht wie einen nackten Arsch in die Welt zu strecken und nichts zu sehen. In diesen Momenten fiel mir ein, dass ich blind war, ein Gedanke, der mir sonst stunden-, ja, tagelang nicht mehr in den Sinn kam.Ich wusste, dass ich angestarrt wurde und diese Starre übertrug sich auf mich. Es war das, was ich früher oft erlebt hatte, kurz nach meiner Erblindung: Die Leute hatten mich angesehen und ich war nicht in der Lage, die Zeichen zu deuten, die mich darüber aufgeklärt hätten, was diesen Glotzern beim Betrachten des blinden Mannes durch den Kopf gegangen war. Aber sie glotzten unbeirrt weiter, ich spürte es körperlich, ich spürte ihren Blick auf meiner Haut, als sei ich nackt.

> aus „Kulp und warum er zum Fall wurde“, Seite 233

Wut

Ein anderer Weg des Schreibens war die Zeilenschablone. Kulp schrieb durch die Löcher einer Metallplatte, damit er sich auf dem Papier nicht verlor.Das Schreiben strengte ihn an. Er schrieb durch Löcher, genau genommen durch Spalten, und trug in die Aussparungen der A4-großen Vorrichtung seine Zeilen ein, was mühsam war und unbequem. Innerhalb der länglich schmalen Fläche, die für eine der Zeilen gedacht war, klemmte er seine Buchstaben, stieß dabei an die Kanten und verlor die Orientierung innerhalb der schmalen Fensterchen.Wenn er absetzte und die andere Hand dem Weg des Bleistifts nicht gefolgt war, musste er ein Fensterchen tiefer weiterschreiben. Die Finger tasteten sich zum nächsten Loch ganz nach links und – wo war er, welches Wort hatte er zuletzt geschrieben, hatte er schon oder hatte er noch nicht? – abgerissen: Gedanke wie Schrift. Das neue Fenster begann mit einem neuen Gedanken und irgendwann riss auch der ab, wurde unterbrochen durch das zu frühe Anheben des Stifts oder auch durch einen neuen Gedanken, der raus wollte und erst durchs Gitter kriechen musste, um auf das Blatt zu kommen, das Kulp nicht sah.

So schrieb er seine Texte in eine erzwungene Ordnung, die ihm die Gedanken stutzte.
> aus „Kulp und warum er zum Fall wurde“, Seite 98